Vor nicht ganz zwei Wochen folgte ich einer Einladung Christophs zum Segeln auf dem Schweriner See.

Christoph ist Eigner der „Triton“, eines topgepflegten 15er Jollenkreuzers.
Wir starteten von seinem mit viel Liebe fürs Detail eingerichteten Bootshaus am Schweriner Innensee.

Der Wind wehte mäßig bis frisch aus westlicher Richtung, es war ein bedeckter Himmel und die Schauer zogen glücklicherweise vor oder hinter uns durch.
Christoph überließ mir die Pinne und obwohl ich bis vor drei Jahren ebenfalls ein „Dickschiff“ mit Pinne führte, brauchte ich doch einige Zeit, um mich an die Reaktionsschnelligkeit dieses doch an eine Jolle erinnernden Schiffes zu gewöhnen. Der Eigner musste da schon des Öfteren hinweisend eingreifen.

Durch zahlreiche, landseitige Abdeckungen und einfallende Böen entpuppte sich der Schweriner See zu einem für mich eher unerwartet, anspruchsvollem Gewässer.
Den Nachrichten der vorhergehenden Tage zufolge und auch aus den Äußerungen Christophs verlor hier wenige Tage zuvor ein erfahrener Segellehrer nach einer Kenterung sein Leben.
Mein auch Arbeitskollege führte uns jedoch sicher.
Wir fuhren vorbei am Schweriner Schloss, an der Schweriner Werdervorstadt mit dem Großen Dreesch und kreisten die Inseln Kaninchenwerder und Ziegelwerder. Ich erfuhr, dass hier in früherer Zeit tatsächlich Ziegel produziert wurden und mit Kähnen zur nahen Stadt gebracht wurden.
Mein erfahrener Begleiter wies mir die Kanalzufahrt über Raben Steinfeld als Verbindung zum Plauer See und zur Müritz.
Um in der Folge auf den Aussensee zu gelangen hatten vor der Unterquerung der an einem Steg den Mast legen müssen, da die frühere Klappbrücke einer festen Brücke weichen musste.
Ich erfuhr, dass zur Verkehrsgestaltung hier eine künstliche Insel geschaffen wurde, die heute die B 104 nach Güstrow verkürzt.

Der Aussense empfing uns mit Böen der Stärke 5 und wir wechselten die Genua in eine kleinere Fock. Geschwindigkeiten von  über 19 km/h ließen uns dann auch einen Hauch von Speedsailing genießen.

Nach der Passage des Schlosses Willigrad, von dem ein ausgezeichneter Wanderweg nach Bad Kleinen führen soll und der Umfahrung der Insel Lieps begaben wir uns unter dann auch gerefftem Großsegel wieder in Richtung heimatlichem Bootshaus.
Aus Zeitgründen nahmen wir erneut die Passage unter der Bundesstraße.  Der attraktivere Weg wäre wohl über einen fast parallel der Bundesstraße verlaufenden Kanal, den Ziegelsee und den Heidensee gewesen.
Gegen 18:30 Uhr erreichten wir, nicht ohne auf den letzten Metern noch einen Regenguss mitzunehmen, wieder das Bootshaus.

Letztlich hatten wir einen tollen Segeltag, ich bin um eine schöne Erfahrung reicher und freue mich schon jetzt auf den „Gegenbesuch“ Christophs auf unserer Saphira.