Während Ute und Marie bereits im Schiff für den Urlaub stauten, begab ich mich mit dem Spinnacker zum Segelmacher um die „Nachwehen“ des Törns von Denny reparieren zu lassen.

Bei schönstem Sommerwetter passieren wir die Warnemünder Mole, auf der Denny noch versucht ein paar Fotos von unserem Auslaufen zu schießen.
Vor Warnemünde verfolgen wir noch eine Rettungsübung unter Beteiligung des Seenotrettungskreuzers ARKONA und eines Marinehubschraubers als Augenzeuge und per UKW-Funk, um Abends nach einer ruhigen Überfahrt am Südende des Guldborgsunds für die Nacht den Anker fallen zu lassen.
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Nach einem ruhigen Schlaf vor der Landzunge Oersodde fahren wir, ohne auch nur einen Meter das Fahrwasser zu verlassen, Mit Dauertiefenalarm (1,50 m) bis zur Hubbrücke vor Nykoebing und nach Passieren in die städtische Marina. Der Besuch des Mittelalterzentrums war dann ein Muss am Nachmittag.
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Am Tag darauf folgten wir dem Fahrwasser unter Genua bei südlichen Winden bis Guldborg. Hier wurde das Schlauchboot klar gemacht und Marie fuhr mit wachsender Begeisterung den Hafen ab.
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Die nächste Etappe war dann eine reine Motorbootfahrt bis Femoe, wobei wir wieder einen Ankerplatz an der Südostküste vorzogen.
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Bei dem Wind aus NW lagen wir hier wie in Abrahams Schoß. Ich setzte Ute und Marie am Strand ab und nahm sie nach ihrem Rundgang mit einer Tüte frisch gepflückter Eierpflaumen wieder auf. Wir baden, spielen „Mensch ärger dich nicht“, Scrabble und lesen.
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Ein regnerischer Vormittag unter Segeln folgte! Der trockene Nachmittag gehörte dann jedoch der kleinen Minigolfanlage von Kragenaes.
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An den darauf folgenden Tag werde ich mich wohl noch lange erinnern: Wir verließen Kragenaes am Vormittag nach Verlassen des Fahrwassers Richtung Westen, um bei Höhe der in der Karte verzeichneten 2 m-Linie auf NW-Kurs zu schwenken und mit Anlieger nach Omoe zu fahren. Diese Linie „begrüßte“ uns dann auch mit Krachen und einem heftigen Aufstoppen des Schiffes. Ich riss das Ruder hart Steuerbord und mein Blick auf die Echolotanzeige registrierte 1,80 m Tiefe und nur Sekunden später 2,50 m Tiefe. Die darauf folgende erste Inspektion der Bilge und ein Rudertest schienen ohne Befund und so setzten wir unsere Fahrt mit einem Schrecken fort. Aber es war halt nicht unser Tag. Eine Winschkurbel ging über Bord und ein Topfgriff verlor beim Spülen seinen Henkel.
Nach den am Vormittag immer wieder heftigen Schauern, wurde der Nachmittag etwas freundlicher und wir ankerten südöstlich der Insel Omoe. Mit dem Schlauchboot brachte ich einen Zweitanker aus um der bevorstehenden Winddrehung gerecht zu werden.
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Ein Tag ohne jede Luftbewegung folgte. Also wurden wir wieder zum Motorboot und zogen in langsamer Fahrt zwei Angeln hinterher. Außer Blinkerbaden und Algen abpflücken wars nichts. Im Nakskovfjord  suchten wir einen in den Karten noch verzeichneten Ankerplatz auf.
Die eingezeichneten Muringbojen waren jedoch nicht mehr vorhanden- statt dessen einige Fischereifähnchen, was uns veranlasste direkt in den Stadthafen von Nakskov zu fahren.
Ein erster Rundgang war dann auch eine Enttäuschung! Wir folgten der Wegbeschilderung zum Ausstellungs-U-Boot. Was nicht da war, war das U-Boot. Wie wir später im Hafenbüro erfuhren, wurde es bereits vor 4 Jahren verschrottet. Schade, es war eine sehr gut gemachte Ausstellung, welche ich selbst einst mit unseren Kindern Denny, Jeanette und Arnold genießen konnte.
Marie konnte es nun nicht mehr erleben. Da wir ihr jedoch auch eine U-Bootbesichtigung gönnen wollten, segelten wir Tags darauf nach Langeland. In Bagenkop fühlten wir uns echt wohl.
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Wir mieteten uns Fahrräder und fuhren zum Südkap der Insel. Ein Abstecher vorbei an einer Auenlandschaft mit Wildpferden führte uns zum Leuchtturm Kelsnor, der privatisiert und damit leider nicht mehr zu besichtigen ist.
Das eigentliche Ziel, das „Kalte Krieg Museum“ mit zahlreichen interessanten Exponaten erreichten wir nach drei weiteren Fahrradkilometern. Hier konnten wir Marie zumindest die Möglichkeit geben, ein kleines Spionage-U-Boot zu besichtigen. Neben NVA-Trabi und alter amerikanischer Waffentechnik, wird hier die Wehrhaftigkeit Langelands zu Zeiten des Kalten Krieges schon beeindruckend dargestellt.
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Noch am Nachmittag setzten wir hinüber nach Marstal.
Nicht so rosiges Wetter lassen uns hier in einem Pub bei irländischer Folkore einen gemütlichen Abend genießen- bei netter Unterhaltung mit zwei Frauen, welche mit Ihrer „Sparbüchse“ unterwegs waren(eine 32 Fuß-Yacht).
Da Wind und Wetter nicht so berauschend waren, blieben wir noch einen weiteren Tag in Marstal. Sehr zur Freude von Marie, die die kinderfreundlichen Spielplatzangebote reichlich nutzte.
Mit bis zu neun Knoten Fahrt gings dann nach Rödby, wo wir nach einem Strandbad das Duschen im Hafenhaus richtig genossen. Dieser eher  Industriehafen diente uns als Zwischenstopp für die Fahrt nach Nysted. Hier fand an diesem Wochenende ein Mittelalterfestival statt. Auch wir konnten uns an den zahlreichen Vorführungen und artistischen Darbietungen  erfreuen, ehe wir am nächsten Tag die Heimreise antraten.
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Da wir während des Urlaubs ab und zu Startschwierigkeiten des Motors hatten, befasste ich mich in der Folge mit der Kraftstoffzufuhr. Was ich beim Auswechseln des Filters zu sehen bekam, hatte mir dann doch für einen Moment die Sprache verschlagen. Die Dieselpest hat sich also auch unseres Kraftstoffes bemächtigt. Für den Winter ist also der Einbau einer Montageluke, sowie die Reinigung des Tanks geplant.
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Auch die Grundberührung hat nach einem Inspektionstauchgang Bauchschmerzen hinterlassen: Der Kiel weist nur eine reparable  Beschädigung auf, jedoch das Ruderblatt ist in der Welle nach Bb geknickt, was wohl eine umfangreichere Reparatur nach sich haben wird.