Im Vorfeld stand der diesjährige Sandeman-Cup für uns unter keinem so guten Stern mit besagtem Ruderschaden nach einer Grundberührung im Urlaub.
Unseren Start machten wir also abhängig von der Wetterlage. Da diese mit ansprechenden Prognosen daher kam, meldete ich uns schließlich an. Es wurde dann ein reiner Familientörn. Am Freitagabend verholten wir die Saphira nach Warnemünde und legten uns als zweites Schiff an den in die Jahre und Kritik gekommenen Steg im Alten Strom. Augenscheinlich machte dieser Steg noch einen recht brauchbaren Eindruck, was die Statik angeht enthalte ich mich jedoch lieber der Stimme. Das dürfte ein Fall für die Fachleute sein.
Das Freibier floss, wie auch schon in den Jahren zuvor am Freitagabend, jedoch der Zuspruch schien eher begrenzt. Ich begnügte mich mit zwei Bechern und einem kurzen Schnack vor dem Meldeschiff Bonito und wir gingen zeitig in die Koje.
Nach dem Frühstück mit frischen Brötchen, welche Denny der an diesem Morgen zu uns stieß, mitbrachte und der Steuermannsbesprechung um 8 Uhr lösten wir eine halbe Stunde vor dem Start die Leinen.
Ein kurzer Schlag auf See ließ mich die Entscheidung fällen, bereits jetzt einen Reff ins Großsegel zu legen. Denn 5 Bft Wind sollten es werden und dem Material wollte ich so eine gewisse Schonung angedeihen lassen.
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Nach dem Zurückfahren hinter die Startlinie mieden wir das Gewimmel in der ersten Reihe und hielten uns ein wenig zurück. Mit relativ freiem Wind passierte die Saphira dann etwa 15 Sekunden nach dem Startsignal mit mittlerer Geschwindigkeit die Molenköpfe.
Der vor Warnemünde schon leicht zunehmende Wind kam uns dann entgegen. Nach etwa zwanzig Minuten hatten wir uns auf der Ostseite des Feldes frei gesegelt und segelten mit guter Geschwindigkeit noch mit dem Hintergedanken, die 1,5 sm längere Passage über Gedser zu nehmen um dann nach der prognostizierten Winddrehung auf Nordost den Spinnaker maximal einsetzen zu können. In der Folge ließ sich der Kurs jedoch nicht mehr ohne an Speed einzubüßen halten und so schwenkten wir allmählich auf den direkten Kurs nach Nysted.
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Die Flachstelle Rödesand nahmen wir haarscharf und fanden uns dann zu unserer Freude vor der Yacht Gadus, welche das Maß in unserer Yardstickklasse 2 bestimmt.
Den Vorsprung von vielleicht 200 m konnten wir auch bis vor das Zielschiff hallten, auch wenn wir bei dem kurzen Kreuzstück mit unserer großen Genua noch einmal Federn lassen mussten.
Die Abrechnung am Abend feierten wir dann auch ein wenig, denn als schnellste Yacht in der YS-Klasse 2 kommt man auch nicht alle Tage an, auch wenn mit Platz 5 nach Verrechnung am Ende nur die Holzmedaille zu Buche stand.
Interessant war an diesem Abend auch die Bildershow: Erstmals wurde mit Hilfe einer Drohne der Start aus der Luft gefilmt und wir hatten so die Möglichkeit noch einmal unser Tun zu Begutachten. Auch die Bilder des Zielschiffes von den einzelnen Yachten konnten wir in der Gänze beschauen und uns selbst downloaden:
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Ergebnisliste: