Dass 2017 ein Jahr ohne Segeln werden würde, war so nicht geplant. Im Herbst 2016 wurde durch einen von der Versicherungsgesellschaft bestellten Gutachter das Schadensmaß nach unserem Sommerunfall vor Kraegenes festgehalten und der Reparaturaufwand festgelegt. Um ein zügiges Wiederherstellen nach dem Winterlager zu gewährleisten, wurde bereits nach Reparaturfreigabe das Ruder ausgebaut und zerlegt.
Dabei offenbarte sich ein nasser Schaumkern. Dieser sollte, so die Vorgabe gewechselt, die Ruderwelle gerichtet und der Zusammenbau danach erfolgen. Da auch das untere Ruderlager sich als schadhaft erwies, wurde der Ausbau gleichzeitig für einen Lagerwechsel geplant.
Nach dem Frühjahrskranen wurde das Schiff in die Weft geschleppt. Und jetzt begannen die Verzögerungen:
Die Portalkrane in der Halle waren noch besetzt, so dass erst nach gut drei Wochen das Anheben und die Abnahme des Kiels erfolgen konnte. Die Vorarbeiten mit Aufschleifen der Bilge und des Unterwasserschiffes im Kiel und Ruderbereich nahmen weitere Zeit in Anspruch.
Da bei den Laminier- und Versiegelungsarbeiten Zeitintervalle eingehalten werden mussten, verzögerte sich die Reparatur weiter. Dann kam der Hochsommer und damit die Urlaubszeit und gerade einmal der Kielanbau war fertig.
Die Werft selbst hatte für das Richten der Ruderwelle schon vorab eine Garantiezusage verweigert und also beschlossen wir ein neues Ruder zu bestellen und einzubauen. Zumal die Kosten nur unwesentlich höher waren als eine Reparatur und ich den Überbetrag von der Versicherungsveranschlagung selbst zu zahlen bereit war.
Die Lieferzeit betrug sechs Wochen. Mitte August ging dann endlich der Rudereinbau zügig voran, aber auch hier mussten wieder die Überstreichintervalle eingehalten werden, was erneut Zeit kostete.
Ich habe in der gesamten Reparaturphase nicht untätig zugesehen, sondern mich mit der Freibordpolitur und der soliden Abdichtung des Ankerkastens befasst.
Auch musste ein neues Schaltpaneel für die Steuersäule angefertigt werden, da der neue Antrieb für den Autopiloten dank anderer Maße nicht mehr in die vorhandene Aufnahme des Autohelm ST 4000 passte.
Anfang September war endlich das komplette Unterwasserschiff fertig und die Überfahrt zum heimatlichen Verein möglich. Für nur noch eineinhalb Monate Segelsaison verzichteten wir auf´s Mast setzen und hakten die Saison ab. Aber nach der Saison ist ja bekanntlich vor der Saison und so griffen wir noch einmal in die Investitionskiste. Dass AIS Empfang eine durchaus positive Sache ist, haben wir ja Dank des VHF Empfängers von Lowrance schon erleben können. Jetzt nun sollten auch andere Schiffe uns „sehen“ können. Ein NAIS 400 von Navico wurde beschafft und wird demnächst installiert.
Ausserdem hält mit dem Anschluss eines GoFree WiFi 1 das WLan Netz an Bord Einzug. So können wir die Wegpunkte schon in der Naviecke am Laptop vorbereiten und den Plotter entsprechend impfen.
Nun wird man im Leben nicht jünger und das Einholen der Ankerkette von Hand wurde in der jüngsten Vergangenheit doch zusehens anstrengender. Und also kam die letzte Großinvestition: Eine elektrische Ankerwinsch –
Das Original hatten wir ja direkt nach dem Kauf des Schiffes in Form eines funktionslosen Rostklumpens entsorgt. Die komplette Vorschalttechnik jedoch wurde nur abisoliert und im Schiff belassen. So bleibt der schnelle Einbau und Anschluss für den Betrieb.
Um diese Arbeiten schon im Winter zu erledigen, haben wir in diesem Jahr ein Decksgestell und eine Plane beschafft, welche wir im nächsten Jahr gegen eine Maßgeschneiderte ein zutauschen gedenken.
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